Fotobuch Schmuckwerkstatt|cM

Jedes Jahr im Herbst nähern sich mit Riesenschritten die Ausstellungstermine meiner lieben Renate – schließlich wollen die neuesten Kreationen der schmuckwerkstatt cM auch an den Mann die Frau gebracht werden.

Bei den Ausstellungen liegt auch ein Fotobuch zur Durchsicht für Besucher auf – eine Art Referenz zur Bandbreite des Schaffens. Das Buch, welches 2011 entstand, ist vom Inhalt, aber auch von seiner Umsetzung her ein wenig in die Jahre gekommen und so lag mir meine Frau in den letzten Monaten doch öfters mit Ansinnen im Ohr, ich möge doch bitte endlich ein aktuelleres Werk ihrer Schmuckarbeiten gestalten.

Da jede ihrer Arbeiten ein Einzelstück darstellt, ist ihr Wunsch nach Dokumentation auch aus einer anderen Perspektive verständlich: einige ihrer Arbeiten sind nach ihrer eigenen Einschätzung besonders gelungen und finden diese dann einen Abnehmer, wünscht man sich doch eine paar Erinnerungen (in Form einer Fotografie) an das gute Stück. Was also liegt näher als diese wiederum in einem Buch zu bündeln?

Diesmal war ich auch ein „luck guy“, denn mein Freund, Arbeitskollege und Profi-Fotograf Christian Biemann hat Ermäßigungsgutscheine für den seiner Meinung nach besten Fotobuchanbieter Saal Digital verlost und ich habe davon einen gewonnen – hurrah, perfektes Timing.

Ich habe mich wieder für das A4-Quer-Format entschieden und kann folgendes im Vergleich zum Platzhirsch(?) fotobuch.de anmerken.

  • die Saal Digital eigene Fotobuch Software ist intuitive und super zu bedienen, der Workflow geht leichter als beim Designer 2.0 von fotobuch.de von der Hand
  • die Layflat-Bindung ist für seitenübergreifende (Panorama)Bilder ein Traum – kein Vergleich zur konventionellen Bindung
  • das Ausbelichten auf echtem Fujifilm-Fotopapier ergibt natürlich eine wunderschöne Brillanz und Farbqualität – für meine mit dem Fuji-X-System geschossenen Aufnahmen die logische Kette in der Verarbeitung 🙂
  • allerdings möchte ich auch nicht verheimlichen, dass Fotopapier im Vergleich zur gedruckten Variante etwas empfindlicher ist (und auch empfindlich gegen Feuchte und Nässe), sodass meine Renate als Ausstellungsbuch wieder eher zur gedruckten Variante tendiert
  • Die Verarbeitungsqualität im Allgemeinen lässt keine Wünsche offen und der (Liefer)Service war top – das galt bisher aber auch für die bei fotobuch.de bestellten Premiumbuch-Exemplare

Also, summa summarum muss wohl jeder für sich entscheiden.
Für ein Gebrauchsbuch, welches durch viele Hände geht, werde ich zukünftig wohl eher wieder aufgrund erhöhter Robustheit zur gedruckten Variante greifen, für die Gestaltung der Urlaubserinnerungen ist die auf Fotopapier ausbelichtete Variante wohl repräsentativer. Wie immer bestimmt der Kontext maßgeblich die Entscheidung.

Nun aber viel Spaß beim Blättern und Durchsehen einer Auszüge aus dem Buch in obiger Galerie.

 

Anmerkung / Post Scriptum:
Schmuckfotografie – professionell betrieben – gehört wohl zur Königsdisziplin der Produktfotografie. Die Kombination von matten und spiegelnden Oberflächen erfordern hohe Ansprüche an die Beleuchtung. Ich gestehe freimütig, hier noch einiges an Verbesserungspotential zu besitzen – von der wünschenswerten Belichtungsmöglichkeit von unten, über Beleuchtungsquellen mit gleicher Farbtemperatur hin zum Arbeiten mit absorbierenden bzw. reflektierenden Materialen zur Lichtverteilung. Und auch in der Nachbearbeitung – eine für mich ungeliebete Arbeit – kann ich vieles durchaus besser machen.
Der Unterschied als Amateur liegt aber wohl auch im Anspruch und in der Zeit. Renate und ich arrangieren und fotografieren die Stücke ruckzuck an einem Stück runter und ich muss auch immer ein Auge auf die Effizienz legen. Ich bin mir bewusst, dass ich mit einem Investment von mehr Zeit und etwas Tüftelarbeit auch ein mehr an Professionalität herausholen könnte – aber es gibt ein good enough, eine 80%-Lösung, welche die allermeisten Betrachter vollauf zufrieden stellt.
Ein Experiment im Buch betraf auch das Nebeneinanderstellen von Farb- & Schwarz/Weiß-Varianten. Ich kann mich oft bei einigen Bildern schwer entscheiden und empfinde den direkten, gedruckten Vergleich oftmals als hilfreich. Zudem entfalten S/W-Bilder oftmals durch ihr Licht-/Schattenspiel ein eigenes Flair und bringen dem Betrachter das Motiv in zwei Schritten – via (1) Licht & Schatten als auch der Objektstruktur hin zum (2) Farbenspiel – näher. Nicht jeder kommt mit diesem fotografischen Ansatz zurecht – aber gerade Diskurs auslösende Konzepte finde ich immer spannend und sind mir daher stets willkommen.

Renate hat mit ihrem neuen Buch natürlich gleich die Runde gemacht – es befinden sich einige Fotografen in ihrem Arbeitsumfeld – und Meinungen eingeholt. Unterm Strich habe ich sowohl konstruktive Kritik als auch einiges an Lob bekommen – im Verhältnis zum Aufwand bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

 

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