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Der RAF-Rot/Grün-Albtraum hat ein Ende

Nein, kein Sorge, die Sache mit dem linksextremistischen Terror der RAF in Deutschland ist zum Glück bereits Geschichte – hier geht es einzig und alleine um die Nachbearbeitung von Fuji’s Raw-Dateien (.RAF).

Immer wieder Mal habe ich Fuji-X-Fotos mit prominentem Rot und/oder Grün-Anteil. Beides sind Farben, welche sich nicht geradein nobler Zurückhaltung im Bild üben. Und mit beiden Farben hatten ich (merke: Imperfekt) bei der Bearbeitung in Adobe Lightroom so meine liebe Not. So schaffte ich beim Rot nie die Balance zwischen einem zufriedenstellenden, neutralem Farbton und dem Erhalt der Zeichnung im Farbton. Passte der Farbton, hatte ich jede Struktur, jedes Detail innerhalb des Rots verloren, wollte ich die Zeichnung erhalten, kam ich nie über einen flauen, ausgewaschenen Farbton, weit von jeder Realität entfernt, hinaus. Generell war ein intensives Rot im Motiv für mich eher eine Albtraumfarbe, weil sie sich durch das X-Trans-Demosaicing samt anschließendem Post-Processsing in Adobes Lightroom nie zufriedenstellend behandeln ließ.

Beim Grün bestanden die Probleme ausschließlich mit der Farbe selbst. Ich hatte das Gefühl, nie der Realität bei der Aufnahme des Fotos gerecht zu werden und gemäß meiner Erinnerung dem Motiv nahe zu kommen. Zu intensiv, ja richtiggehend unnatürlich oder eben zu gelb-stichig geriet das Grün – und ich bin eben nun mal kein Freund der Übertreibung bei der Sättigung bzw. Intensität der Farben. Dezente Akzentuierung ja, ansonsten noble Zurückhaltung im Sinne des Strebens nach einer realitätsnahen Abbildung, das ist meine Devise.

Zum Glück ist das nun Schnee von gestern. Denn „vorgestern“ habe ich in Lightroom die Lösung dafür gefunden – im Reiter „Camera Calibration“ :-).

Nicht, dass mich die Neugierde in dieses Menü nicht bereits ein paar Mal hineinsehen haben lassen, nein, aber an allgemeinen Kalibrierungsdaten für die Kamera zu drehen ist eine Sache, von der ich eher die Finger lasse, denn zum einen bin ich der Ansicht, dass ich keine so speziellen Anforderungen an meine Fotobearbeitung habe, die sich nicht mit der allgemeinen Standardeinstellung abdecken und werkstelligen lässt und zum anderen betrachte ich es schwierig, aufgrund der Optimierung eines Fotos ein Setting zu finden, welches dann auch für alle anderen einen Vorteil erbringt. Ein bisschen das gleiche Muster wie beim Induktionsproblem.

Aber, wer genauer hinsieht – und das war mein Versäumnis – der entdeckt bei der Bearbeitung einer Fuji RAW-Datei (.RAF) in der Profilauswahlliste plötzlich Fujis-Farbprofile auftauchen.
Und siehe da, die Auswahl eines solchen – zB. mein Lieblings-Farbprofil Astia, welche mein an der Kamera hinterlegtes Standardprofil ist – behebt ad hoc und stante pede alle meine geschilderten Unzulänglichkeiten – ein 3-faches Hip-Hip-Hurra!

Aber halt!

Ein wenig spät kommt sie doch, meine Erkenntnis, oder? Allein der Gedanke, dass ich nun all jene Fotos, die ich nur suboptimal hinbekommen habe, erneut angreifen muss müsste, bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Denn diese wollen zuerst mal gefunden und lokalisiert werden.. .

Aber das muss ja nicht alles sofort und gleich geschehen – alleine das Wissen um die Möglichkeit der Korrektur an sich gleicht bereits einer Befreiung – hier offenbart sich wieder einmal ein Vorteil des digitalen Workflows: eine zusätzliche Einstellung, erneutes „Entwickeln“ und behoben ist’s.
So gehen wir alle auf unserer fotografischen Reise eben Schritt für Schritt, die Profis etwas schneller und ich eben etwas langsamer gemütlicher ;-).

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