Menschen

Eine besondere Spezies

Dass ich gerade mit den Menschen als mein erstes Portfoliothema beginne, entbehrt nicht einer gewissen Ironie – erachte ich doch gerade die Menschenfotografie als mein am schwächstes ausgeprägtes, fotografisches Talent.
Erinnern kann ich mich an einen Ausspruch in einem der unzähligen Foren zum Thema Fotografie, der sinngemäß folgendermaßen lautete: „Ein Foto ohne Menschen ist ein verlorenes Foto.“
People/Street-Photography finde ich ein spannendes Thema, jedoch fehlt mir hier (mal ungeachtet der Rechtslage) wohl auch der Instinkt und die Unverfrorenheit der konsequenten Umsetzung. So finde ich mich also immer ein wenig von der Ferne eher als Beobachter wieder und das gibt meinen Bildern eine wenig den Touch eines Voyeurs aus der zweiten Reihe – auch wenn ich es lieber als fotodukumentarisch bezeichne. Ich sehe dies aber im positiven Sinn, denn gerade die Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit der menschlichen Spezies erweckt doch dieses Genre erst zum Leben. Eine Prise Situationskomik und den Auslöser zu rechten Zeit gedrückt – voilá und fertig ist ein perfekter Schnappschuss.

Schlussendlich ist jedes meiner Bilder auch immer ein Statement meiner visuellen, fotografischen Wahrnehmung und meiner zutiefst persönlichen Sichtweise einer ablichtungswürdigen Szenerie. Menschen ins Bild zu setzen ist manchmal eine heikle Gratwanderung – was den einen freut, das befremdet den anderen. Immer ist es in meinem Sinn, Menschen in ihrer Gesamtheit und ihrer Einzigartigkeit darzustellen, niemals jemanden bloßzustellen oder zu verletzen. Ein bisschen Augenzwinkern und Schmunzeln darf aber schon dabei sein – da bin ich als Europäer und somit als Kind der Aufklärung vielleicht ein bisschen toleranter als andere.

In diesem Sinne, genießt die Auswahl.