Nachdem wir für unseren Abteilungsausflug das Kartsport-Event leider nicht wie ursprünglich geplant durchführen konnten (durch Rennen annähernd permanent belegte Strecke unter der Woche) musste also kurzfristig Ersatz nach der bewährten Formel „50% Kultur + 50% Natur“ gefunden werden.
Ein Tipp von der Frau eines Arbeitskollegen bescherte uns den Schwerpunkt „Wasser“: Besuch der Brauerei in Freistadt samt anschließender Begehung des Wasserwanderwegs.
Der Besuch im nördlichen Freistadt bescherte mir somit auch ein Wiedersehen mit jenem Ort, in welchem ich gemeinsam mit meinem damals besten Freund – einem gebürtigen Freistädter – viel Zeit während der Gymnasialoberstufe in der Sailors Bar und der schon damals legendären, vom engagierten Wolfgang Steininger geführten Local Bühne verbracht haben.
Wir starteten bei einen strahlenden schönen Sommer(nachmit)tag Ende September mit einem mit deftiger Kost im Innenhof des Braugasthauses, um für die anschließende, wegen der 4 flüssigen Labstationen, doch recht anspruchsvollen Führung gut gerüstet zu sein 😉. Und einige hatten sich mit 2-3 Halben zum Schweinsbraten bereits gut angefreundet mit dem Mühlviertler Gerstensaft.
Respekt, was aus dieser (inzwischen weltweit einzigartigen) Braucommune seit 1777 entstanden ist. Sehenswert ist dieses unter Denkmalschutz stehende, barocke, im Innenraum mit den Säulen fast wie eine Miniaturausgabe einer Kathedrale wirkende, Braugebäude allemal. Zumal im Besucherraum auch gleich die Braukessel/Sudpfannen beherbergt werden.
Interessantes gab & gibt es dann bei der Führung zu erfahren:
- Was Bierbrauen mit dem Rumpelstilzchen zu tun hat („..heute back ich, morgen brau ich..“)
- Warum es Freistädter Bier nur in Oberösterreich zu erwerben gibt, Wien aber als einziges Bundesland doch eine Ausnahme darstellt (Stichwort Studentenleben)
- Wie der Fokus auf Qualität und Lokalität sich auf Akzeptanz und wirtschaftlichen Erfolg auswirken kann…
- Dass sich innerhalb der Braucommune neben dem „hands-on“ beim „Live-Bierbrauen“ auch das eigene Wissen um das Kult(ur)getränk trefflich erweitern lässt (Biercoach, Bierakademie). Wem dies zu langwierig erscheint, der wählt ganz einfach den „kulinarischen Schnellsiedekurs“ via 5-gängigem Bierdegustationsmenü
Und auch Professor Arik Brauers (nomen est omen) Brunnen sowie Wandfliesengestaltung im angebauten Läuterbottich verdienen einen zweiten, genaueren Blick. Der Brunnen ist eine mE. mustergültige Umsetzung unseres Dialektwortes „dudeln“.
Geschmacklich ist die feinherbe, hopfige Note beim Freistädter im Vordergrund. Das Bier das mich wirklich positiv überrascht hat – und damit mein Favorit dieser Brauerei – ist das BIO Zwickel. Wer mehr zur Braucommune als auch Sortenspiegel erfahren will, der besucht die ansprechend gestaltet Homepage von Freistädter Bier.
Anschließend gingen wir die gemütliche Runde des Wasserwanderweges, der gleich ums Eck von der Brauerei beim Marianum startet. Mit 15 Schautafeln zum Thema Wasser und einem schönen Ausblick von St. Peter (Feuerwehrmuseum!) hinab auf die Freistadt, ist der Wasserwanderweg ein für Familien und Kinder informativer Nachmittagsspaziergang.
Ausklingen ließen wir unseren Ausflug am Freistädter Hauptplatz, wo an diesem Wochende beim Altstadt-Kulinarik-Fest „der Bär steppte“ – wohlgemerkt natürlich stilecht mit einem Gas Freistädter!