An einem kalten, verregneten oder verschneiten Tag ist der Besuch eines Museums ein sicherer Tipp – unabhängig ob Kunst oder Technik im Vordergrund des Interesses steht. einer Großstädte wie Boston bieten zudem meistens auch noch reichlich Auswahl, sodass sich wohl für jeden Geschmack etwas passendes finden lässt. Wenn ein Museum dann auch noch unter den TOP3 Sehenswürdigkeiten in diversen Reiseführern gelistet wird, dann ist dies eigentlich ein Must-See und Garant dafür, nicht enttäusch zu werden.
So ist es in Boston mit dem MOS, dem Museum of Science.
An meinem Abreisetag am Ostersonntag kamen mir nach einem freundlich warmen, sonnendurchfluteten Vortag die dichten Schneeflocken annähernd waagrecht entgegen – prädestiniert, die Empfehlung selbst mit einem Besuch zu verifizieren.
Und was soll ich sagen – ich wurde nicht enttäuscht. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Museen, die den Schwerpunkt auf reines Betrachten & Anschauen legen, ist das MOS hier auf Interaktivität ausgelegt. Und so fanden ich mich auch unter ausnehmend vielen Kindergruppen wieder, denen durchs Ausprobieren und begreifen(!) die Lust an der Technik ganz spielerisch nähergebracht wird. Ein Vorzeigemodell, dass ich leider in der Realität noch viel zu selten umgesetzt gesehen vorgefunden habe.
Im MOS gibt es reichlich Auswahl an unterschiedlichen Themen. Raumfahrt, den Nachbau einer Apollo-Raumkapsel, vieles zum Thema „Human Life“, ein 1:1 Modell eines T-Rex Dinosauriers, Entdeckungen zu Licht & Optik, Wind & Energie, das Thema Transport, ein wenig Tiere & Natur, Mysterien, Mathematik, alle Varianten von mechanischen Verbindungen, …, vieles zum Anfassen und selbst zum Ausprobieren – ein Schlaraffenland für alle neugierige und wissensdurstige Personen.
Highlight aber war für mich die Vorführung im Thompson Theater of Electricity. Den weltgrößten, luftisolierten Van-de-Graaff-Generator gibt es dort zu bewundern – 11m hoch und stilsicher mit blau/roter Beleuchtung inszeniert. Da bleibt auch den meisten Smartphone-süchtigen Kindern während der Vorführung der Mund offenstehen. Mit einer Gleichspannung bis zu 2,5 Millionen Volt ist dieser Bandgenerator des gleichnamigen, amerikanischen Physikers ein Garant für kraftvolle Entladungsblitze mit über 4m Länge und einer eindrucksvollen Demonstration der Schutzwirkung eines Faradayschen Käfigs.
Und auch die musische Vorführung der Elektrizität mit Hilfe von Tesla-Spulen weiß zu überzeugen – wann kann schon einer AC/DC-Nummer mit Hilfe von Spulenschwingungen und daraus resultierender Resonanz gelauscht werden? Aber seht & hört selbst im nachfolgenden Video. Das MOS in Boston jedenfalls erhält meine uneingeschränkte Besuchsempfehlung – unabhängig des Alters und des eigenen technischen Vorwissens!
Dies ist der dritte und letzte Beitrag zu Boston – Teil 1, Boston, Teil 2 – Boston Cambridge: Harvard & das MIT