In der Nacht von Dienstag 7. April auf Mittwoch 8. April 2020 war Supermond-Nacht.
Supermond, das ist lt. Wikipedia ein vom Astrologen Richard Nolle 1979 geprägter Ausdruck für einen Vollmond, der sich möglichst nahe der Erde befindet. Mit 357035 km Abstand zur Erde war der Mond um nur gut 3% naher als im „Normalfall“ – subjektiv erscheint er jedoch deutlich heller und größer als es die Fakten vermuten lassen. Die Unregelmäßigkeit der ellipti-schen Mondumlaufbahn sind eine Folge der unterschiedlich starken Einflüsse unserer Sonne und der Planeten.
Jedenfalls garantiert eine Schlagzeile mit dem Wort „Supermond“ deutlich mehr Aufmerksam-keit – fast ein journalistischer Kunstgriff des Herrn Nolle also.
Für mich jedenfalls eine willkommene Gelegenheit, wieder mein Fujinon XF 100-400mm samt 1.4-fachem Telekonverter im Endanschlagsposition in Stellung zu bringen: da sprechen wir von immerhin 850 mm Brennweite im Kleinbildformat! Wer wünsch sich den Mond nicht so groß wie nur möglich? Ein bisschen mondsüchtig sind wir doch alle, oder?
Allerdings war ich auch nicht überoptimistisch, waren doch bisherige Versuche, den Mond in einer für mich zufriedenstellenden Abbildungsqualität einzufangen, nicht sonderlich erfolg-reich. In dieser Nacht erschienen mir die Voraussetzungen Dank einer (subjektiv) klaren Nacht und dem wirklich sehr hell leuchtenden Himmelskörper besser als jemals zuvor.
Und das Resultat des letzten Versuchs? Akzeptabel.
In Anbetracht der Objektivleistung, der Luftschichten zwischen mir und dem Motiv, sowie der eigentlich wirklich großen Distanz zum Mond, ist eine schärfe Abbildung anscheinend nicht drinnen.
Mein Ergebnis basiert auf zwei, um einen Belichtungswert (1 EV) versetzen Belichtungsserien mit je mit 9 Aufnahmen im 2/3-EV-Abstand. Zusammen mit Blende 11 ergibt dies bei ISO 200 Verschlusszeiten zwischen 1/1600 und einer 1/20 Sekunde. In Adobe Lightroom mittels HDR-Merge zu einem Bild zusammengefügt und mittels NIK Color Efex Pro 4 Detail Extraktor nach-geschärft. Und nein, auch mein Iridient X-Transformer oder Capture One V20 lieferten keine (schärferen, detaillreicheren) Abzüge aus den Raw-Dateien meiner Fuji X-H1-Kamera.
Die Collage jedenfalls stimmt mich zufrieden. Darin finde ich die einzelnen Bilder der Belich-tungsreihe gut in Szene gesetzt. Gute geleuchtet, lieber Mond. Das nächste Mal kommt uns der Mond – laut Astropixels – am 26. Mai 2021 annähernd so nahe. 427 km fehlen dann zur 2020er Erdnähe.
PS: ein paar nette Bilder der Supermondnacht gab’s auch in diesem ORF-Beitrag.