Der Blick via Google Maps aus der Vogelperspektive gibt einen recht guten Einblick über den im Südosten von Linz gelegenen Urwaldgürtel.
Mitten drinnen liegt der für mich schönste, weil flächenmäßig größte, Wildnisbereich um die beiden Weikerlseen und zieht sich entlang dem rechten Donauufer hinunter bis zum (eh klar & na-nu-na-net) Ausee!
So ist nicht nur die Runde großer/kleiner Weikerlsee zu jeder Jahreszeit zu empfehlen, sondern auch entlang des Abflusses des großen Weikerlsees – dem Mitterwasser. Hier gibt es wenige Personen, die sich ein wenig weiter auf dem schmalen Pfad in die Wildnis hineinwagen und dafür mit unberührter Natur und deren Flora und Fauna auf Tuchfühlung kommen. Schwäne beim Brutburgen bauen zusehen sowie frischen Biber-Baum-Nagespuren folgen hin zu Biberburgen sind nur exemplarisch zwei Beispiele. Ich war auch bereits auf überraschender Nahdistanz mit Rehen – wir waren beide gleichermaßen überrascht, uns in die Augen zu sehen – und konnte Frösche, Enten und anderes Federvieh in ihrem natürlichen Habitat beobachten. Seelen-Entschleunigung für Bürohengste wie mich! Ein wundervolles Naturreservat vor den Toren von Linz, welches jetzt im Frühling ein frisch-grünes Meer an Bärlauch beherbergt. Ausgebreitet wie ein Teppich nicht nur im visuellen Kontrast zwischen Winterocker und der neuen Jahreszeitenfarbe, sondern auch für meinen Geruchssinn absolut betörend. Wer’s knoblauchartig gern hat 😉.
Es ist zeitlich auch die letzte Möglichkeit die Vielfalt der (Ur-)Waldes und seiner stummen Einwohner, der Baumstämme und Baumkronen in entblößtem Zustand zu betrachten – oftmals eine Harmonie der Geometrie: evolutionäre Biomechanik! Um sich dann innerhalb von 2 Wochen zuck-zuck in frisches, sattes Grün einzugewanden. So habe ich unter die Märzbilder auch noch ein paar aus den vergangenen Herbsttagen gemischt. Das Gelb und entsättigte Grün sind untrügliche Vorboten der kühleren Jahreszeit.
Da sich die Vegetation bei meinem Besuch Ende März aufgrund der anhaltenden Trockenperiode noch immer sehr dezent im Farbspektrum zeigt, harmoniert diese Art von dichromatischer Stimmung beim Post-Processing der Bilder ganz gut mit Filtern, ohne gleich einen Effekt der Übertreibung zu provozieren. Hierbei sind wir als Betrachter und Menschen nicht alle gleich sensibel. Was dem einen also als angebracht erscheint, überschreitet für den anderen bereits seine Sensitivitätsschwelle z.B. in Farbintensität, Kontrast oder Detailschärfung/lokalem HDR.
Als Bildbearbeiter greife ich persönlich eher selten in die Filter-Trickkiste und bin dann diesbezüglich auch insofern noch faul, als dass ich auf vorhandene Filter meines Bildbearbeitungsprogrammes zurückgreife. In meinem Fall ist dies Adobe’s Lightroom und das kommt ohnedies bereit mit einer stattlichen Anzahl an Filter-Presets, sodass ich mich bei der Auswahl noch nie unterversorgt gefühlt habe 😉.
Das Motto lautet also: erlaubt ist, was persönlich gefällt – „edited to taste“ ist mancherorts in den einschlägigen Foren im Internet zu lesen. Das klingt doch ganz pragmatisch!
Auenland I | II | Weikerlsee I | II
Tipp zum Ansehen der Bilder: Wem die wechselnde Größe der Bilder und die damit einhergehende wechselnde Position der Pfeile zum Weiterblättern nervt, der klickt einfach auf das Bild und blättert nun, bei konstanter Position der Pfeile, im Vollbildmodus durch die Gallerie.