Gute 30 Jahre liegen zwischen meinem ersten und dem zweiten Besuch dieser Stadt – damals natürlich per Interrail, dem zu meiner Jugend angesagten und auch leistbaren Transportmittel für den ganzen Sommerurlaub. Und das waren damals zumindestens 4-5 Wochen unbeschwertes Europavergnügen.
Und wie hat sich diese Stadt in letzten Jahren zum Positiven verändert! Nicht dass es gänzlich andere Sehenswürdigkeiten zu betrachten gibt, nein, ich war erstaunt, dass wir auch damals bereits die wichtigsten Plätze der Stadt besucht und abgelichtet hatten – einige Fotos gleichen sich damals und heute fast wie ein Ei dem anderen. Ein gravierender Unterscheid ward aber sofort augenscheinlich – denn an damals kann ich mich beim Betrachten der Bilder im Fotoalbum noch sehr gut erinnern: in dieser Stadt war komplett „tote Hose“. Wir fragten uns scherzhaft, ob sie überhaupt belebt bzw. bewohnt ist und hatten bis dato auf unserem Trip keine anderes Pflaster erlebt, in dem (abends) so bald die Gehsteige hochgeklappt wurden ;-).
Szenenwechsel zum Sommer 2017, ganze 27 Jahre später:
Wir kommen Samstag vormittags via der A28 von Norden her in die Stadt – und stehen auch gleich im Stau! Und was für ein Stau. Eine halbe Stunde keine Bewegung. Das kann doch nicht sein, was ist da los? Also erstmals zum Telefon gegriffen und unserer Vermieterin informiert, dass wir nicht zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Ort erscheinen können. Sie ist dann auch gleich diejenige, die alles erklärend auflösen kann: es ist Red Bull Air Race an diesem Wochenende. Zum dritten Mal in Porto. Und zugleich fallen mir zwei Personen aus meiner Heimat ein, welche unzertrennlich mit dem Air Race verbunden sind: zum einen Hannes Arch, den verunglückten Piloten, welcher hier 2007 das Rennen gewonnen hat und mein Cousin Wolfgang, welcher einer der technischen Verantwortlichen für dieses Event ist. Hätten wir uns nicht ein paar andere Tage für Porto aussuchen können? Nein, im Ernst, es war ganz cool beim Training & Rennen zusehen zu können, gratis selbstverständlich, denn bei einer so hügelig angelegten Stadt wäre die logostisch anders gar nicht machbar. Und auch die Lärmbelastung hielt sich in Grenzen.
Also nichts mehr mit „mutterseelenalleine“ in Porto. Aber auch ohne das Red Bull Air Race ist diese Stadt kein Kind von Traurigkeit mehr. Seit Ryanair hier täglich englische Touristen einfliegt, boomt es richtiggehend, erzählte uns ein Einheimischer. Und die Handelsbeziehungen mit den Engländern sind seit hundert(en) Jahren Dank dem Portwein gefestigt, kein Wunder also, dass hier Inselbewohner einen Löwenanteil unter den Besuchern ausmachen.
Auch nach dem Air Race-Wochenende bleiben gefühlt noch auf jeden Einheimischen zumindestens 2-3 Stadtbesichtiger über. Die Massen konzentrieren sich jedoch auf wenige Hotspots – der Altstadt nahe der Ponte Dom Luís I (auf beiden Uferseiten) bzw. vom Bahnhof ausgehend runter ins Hafenviertel. Im Areal zwischen der Universität, der Igreja do Carmo und dem Wahrzeichen der Stadt, dem Torre dos Clérigos, in diesem Gebiet geht es dann schon merklich entspannter zu. Dort ist auch die Livraria Lello zu finden, jene Buchhandlung, von dem sich Frau Rowling während ihrer Zeit in Porto wohl einige Inspirationen für ihren weltberühmten Zauberlehrling holte. Klarerweise stehen hier zur Besichtigung die Jungen länger als nur eine Stunde an, seit ein paar Jahren wird auch eine Eintrittsgebühr eingehoben.
Wer sich ein paar Schritte abseits einquartiert bzw. die Stadt per pedes erkundet, der kann sich gemütlich und ohne Hektik dem morbiden Charme dieser quirligen, jedoch in vielen Bereichen noch sehr traditionellen, in einigen Vierteln auch noch ziemlich heruntergekommenen Stadt, hingeben. Und so besitzt Porto alle Ingredienzien, die eine Stadt zu einem Hit, zu einer Attraktion machen:
- einen Fluss, der für pulsierendes Leben, für Handel, aber auch für Toleranz und eine offene Geisteshaltung sowie für kulturellen Austausch sorgt, die 3-Brücken-Schifffahrt am Douro ist verpflichtend
- Geschichte – nicht umsonst ist Portugals zweitgrößte Stadt UNESCO-Welterbe und – wie so oft als Muster auch in anderen Ländern – der Erzfeind der größten Stadt Portugals, Lissabon. („Im Norden wird das Geld verdient, das im Süden ausgegeben wird“)
- eine hügelige Topologie, welche den Besucher treppauf, treppab von einem Punkt zum nächsten führt, neue Horizonte hinter Ecken offenbart, enge, verwinkelte Gassen finden sich hier genauso wie weite, offen Prunkplätze; das stetige treppauf- & -ab ist auch für die eigene Figur unerlässlich, gilt es denn nach dem Genuss der Leibspeise der Portuenser, den Franceshinas – zu deutsch: kleine Französinnen – deren üppigste Kalorien zu verbrennen. Die Franceshinas selbst sind eine aufgepimpte Variante des französischen Croque-Monsieurs nach dem Motto: von Allem bitte etwas mehr plus eine extra Portion sehr würziger (Gulasch?)Sauce noch oben drüber. Wer es hernach körperlich nicht mehr schafft (fühlt sich an wie die berühmten Wackersteine im Magen), der ordert ein Taxi – selten war (dank Uber?) Individualbeförderung so günstig wie hier. Wir fanden keinen Punkt in der Stadt, von dem wir nicht mit deutlich unter €10 wieder unseren Heimathafen ansteuern konnten.
- ein Schuss Morbidität, zu merken an einigen alten, dem Verfall überlassenen Gebäuden und im Gegensatz dazu, quasi als Gegensatz die liebevolle Restauration bestehender Substanz. Hier ergibt sich durch die sprudelnden Einnahmen der Stadt aus den Touristenmassen ein positiver, sichtbarer Effekt. Gerade dieser Dialog aus alter und neuer Zeitrechnung ergeben für ein Fotografenauge unzählige Fotomotive!
- Wein und Kulinarik; neben dem Portwein sind die Weine des Douro wohl einer der international noch immer unterbewerteten Qualitäten, das gilt für Weiß-, als auch für Rotwein gleichermaßen, einige Quinta-Weine bieten singulären Hochgenuss zu erschwinglichen Preisen
- Alte, original(!) erhaltenen Tramgarnituren, welche die Höhenunterschiede der Stadt bravourös meistern. Diese werden meistens von Frauen gelenkt und wehe jenen Autolenkern, die zB. beim Einbiegen in eine Straße die Gleise blockieren. Hier endete die noble Zurückhaltung der Portugieser und das Feuer des Südens erwachte ;-). Ich war froh, dass sich diese Schimpftiraden nicht über mich ergossen.
Im Übrigen gibt es am Douroufer am Ende der Tramlinie 1 ein sehenswertes Straßenbahnmuseum, eingerichtet in renoviertem Fabriksgebäude des ehemaligen Elektrizitätswerks S.T.C.P.
Wir nahmen jedoch erstmals Platz in einem original indonesischen Tuk-Tuk und ließen uns in waghalsigen Fahrmanövern durch die verwinkelten Gassen der Altstadt kutschieren – Sightseeing mit Spaßfaktor. Ohne Rückwärtsgang, Hupe und auf die Seite springenden Touristen ein Ding der Unmöglichkeit.
Von unserem Ausgangspunkt beim Torre dos Clérigos geht’s danach zu Fuß weiter Richtung Praça da Liberdade, dann hinauf zum Rathaus, sowie zur dahinterliegenden Dreifaltigkeitskirche, der Igreja da Santíssima Trindade. Es kann durchaus als Machtdemonstration des Portuenser Bürgertums gegenüber dem Klerus angesehen werden, dass erstere das Rathaus der bis dahin über der Av. Dos Alliados thronenden Kirche vor die Nase gesetzt haben.
Etwas östlich des Câmara Municipal liegen die Markthallen Mercado do Bolhão – ziemlich heruntergekommen und tlw. auch bereits wegen dringenden Renovierungsbedarf in der jüngeren Vergangenheit gesperrt, erfreuen diese sich zum Fischlunch im unteren Bereich doch regen Zuspruchs. Wir schlendern weiter durch die Einkaufstrasse Rua Santa Caterina, schnappen unterwegs einer der minütlich frisch gebackenen, köstlichen Pastel del Nata (Blätterteigtörtchen mit Pudding) auf und statten dem Jugendstil-Café Majestic einen Besuch ab. Tolles Ambiente mit bereits etwas schmuddeliger Einrichtung, ein jedem Reiseführer innewohnender Must-See-Ort, klarerweise touristisch, der mit unfreundlicher Bedienung und überhöhten Preisen bezahlt werden muss. Geradeaus passieren wir die Igreja Paroquial de Santo Ildefonso – was für ein Name! Beim Betrachten dieses Bauwerks wird Mittelalter wahrlich begreifbar – und gehen Richtung Praça da Batalha und weiter runter zum Bahnhof Porto São Bento. Sehenswert sind die Azulejos in der Ankunftshalle mit den geschichtlichen Motiven, sowie die Tatsache, dass bei der Eröffnung des Bauwerks erst bemerkt wurde, dass auf die Fahrkartenschalter vergessen wurde ;-). Auch zierliche Hallenkonstruktion über die Gleise ist einen Blick wert. Ebenso der moderne, in schlichten, hellen Farbnuancen gehaltene, dem Bahnhof Richtung Ponte Dom Luís I vorgelagerte U-Bahnhof. Hier hält die Linie D, die Porto mit ihrer Schwesterstadt Vila Nova de Gaia verbindet.
Ab hier – und in Sichtweite der Dourobrücke, dazu später noch mehr – bieten sich mehrere Möglichkeiten für Rundgänge an:
- Rauf zur Kathedrale Se (Kreuzgang samt Azulejos besichtigen!) und via Stiege runter zum Douro, das bietet einen unvergleichlichen Ausblick auf die Ponte Dom Luís I. Dann unten über die Brücke, den mit Testosteron vollgepumpten Jugendlichen beim Brückensprung in den Douro zusehen. Das kann eine Weile dauern, die Jungs wissen sich zwischenzeitlich zu inszenieren und brauchen die lautstarke Ermutigung zum Sprung von mindestens 3 Mädels. Das gleiche Ritual wie bei meinem ersten Besuch hier – ein Hoch auf ein paar Konstanten im Leben!
Über die Brücke rüber nach Vila Nova de Gaia – i.Ü. ist dies kein Stadtteil von Porto, sondern eine eigenständige, im Vergleich zu Porto deutlich größere Stadt südlich des Douro – zu den Portweinkellereien entlang der Uferpromenade. Natürlich inklusive Führung, Verkostung und samt Blick auf die berühmten Rabelo-Boote. Bitte nicht gleich beim erst besten Portweinproduzenten und Platzhirsch Sandeman Empfehlenswert ist Ramos Pintos wegen des hübschen Gebäudes, sowie Taylor’s, Curchill Graham und Croft wegen kleineren, individuellen Betreuung.
Via Teleférico de Gaia – eh klar, vom österreichischen Hersteller Doppelmayr errichtet – geht’s mit grandioser Aussicht über die Kellereien und hinüber zur Altstadt rauf zum Jardim do Morro, von dort gleich weiter zum Aussichtspunkt beim Nonnenkloster Mosteiro da Serra do Pilar – ebenso Weltkulturerbe. Bei Einbruch der abendlichen Dämmerung, zur „blauen Stunde“ gibt es wohl keinen grandioseren Panoramablick auf Porto – trotz alledem können die Besucher am Abend an einer Hand abgezählt werden! - Das Ganze wie (1) ein wenig anders herum. Zuerst die Sé besichtigen, dann aber oben über die Brücke gehen und zu Fuß die Treppen bei der Seilbahnstation runter an die Uferpromenade. Dabei gibt es dann auch ganz automatisch einen Graffiti-Geheimtipp, eine Hommage an die Saubermänner der Stadt, zu besichtigen. Abends via Seilbahn in die Höhe zum Kloster und mit der Metro oder dem Taxi heim.
- Vom Bahnhof die Rua das Flores nehmen, vorbei an schicken Läden (Tipp: Claus, Seifen & Parfums seit 1887), Cafés (Tipp: Jóia da Coroa, No. 211-213) & Restaurants (Tipp: Cantina 32, vorher reservieren) die terrassenartige Struktur der Altstadt Ribeira runter nach Foz Velha, Portos historisches Viertel direkt am Wasser. Vorher aber noch unbedingt die Börse besichtigen, ein architektonisch dekadenter Traum voll maurischer Ornamentik, der einem den Wohlstand der Stadt zur damaligen Zeit vor Augen führt. Anschließend tauchen wir in die charakteristischen engen, gewundenen Gassen des Hafenviertels ein, erfreuen uns am wie ein Hafenhippie aussehenden Schutzpatron (Fonte Monumental da Ribeira, den Würfelbrunnen und unbedingt die Gassen rundherum erkunden) und schlendern den Cais da Ribeira entlang zur Brücke zurück. Der Schrägaufzug bringt uns zurück ins Stadtviertel Bathala, via dem Palácio dos Condes de Azevedo geht’s zur Kathedrale Sé zu unserem Ausgangspunkt.
Untrennbar verbunden ist Porto natürlich auch mit Gustave Eiffel. Auch wenn viele von der irrigen Tatsache ausgehen, dass die Bogenbrücke Ponte Dom Luís I im historischen Zentrum von ihm stamme. Tatsächlich wurde sie von seinem Firmenpartner Théophile Seyrig entworfen, die stromaufwärts gelegene Eisenbahnbrücke Ponte Maria Pia wurde jedoch von Gustave Eiffel entworfen. Glücklicherweise wurde auf der oberen Ebene vor einigen Jahren der Individualverkehr zugunsten der Metrolinie und dem Fußgängerverkehr gesperrt. Ohnehin können wir Herrn Eiffel in Porto an mehreren Plätzen seiner Schaffenskraft begegnen, so zB. beim Kuppelbau der Börse und dem Aufzug zwischen Ober- & Unterstadt.
Die Attraktivität ist wohl auch dem dieser Stadt innenwohnenden Dialog der Gegensätze und den damit einhergehenden Spannungsfeldern geschuldet, denn dieser Umstand sorgt dafür, dass ich einen Ort als interessant & abwechslungsreich erlebe:
- Die Gegensätze zwischen den Touristenströmen und der fast stoischen Gelassenheit der Einheimischen, das haben wir bereits ganz anders erlebt (zB. in Venedig)
- Mix of Cultures, Besucher und Einheimische repräsentieren einen kunterbunten Querschnitt aus vielen Erdteilen, zudem ist die Stadt nach Eigendefinition einen lokalen Spot auf eine vitale Schwulen- & Lesbenszene gelegt
- Der Gegensatz zwischen oben und unten, dem auf, dem ab, zwischen Oberstadt und Douroufer, denn gerade aus und in der Ebene geht es in Porto selten in einem Stück
- Der Gegensatz zwischen bunt, lebensfroh, renoviert und restauriert sowie zwischen grau, alt, verkommen und morbide. Und diese schmale, hohe (englische) Bauweise der Häuser mit ihren wunderschönen Eisenverzierungen am Portal bzw. alten Balkonen, ein Traum!
- Der Gegensatz zwischen Nord und Süd, jener zwischen den Städten Porto und ihrem Gegenspieler Vila Nova de Gaija, untrennbar verbunden durch die gemeinsame Lebensader des Douro
- Nicht zuletzt auch der Gegensatz in der Architektur, der Dialog zwischen alten ehrwürdigen Gebäuden unterschiedlicher Epochen, wie der Sé, der Börse, dem neuen Konzerthaus Casa do Música und auch die zahlreichen üppigen Parks und oftmals terrassierten Grünflächen sorgen im urbanen Bereich für eine erfrischende Abwechslung
- Und auch beim Eis erlebte ich meinen Dialog, denn in Porto hatten ich schlichtweg das beste Zitronen- und Dunkelschokoladeneis aller Zeiten, cremig, fest und intensiv, erfrischend das Fruchtige der Zitrone und perfekt herbsüß die Schokolade. Scheinen allesamt Schokotiger zu sein, die Portugiesinnen und Portugieser! Uns war es recht 🙂
Sehenswert ist auch der Jardins do Palácio de Cristal samt Pavilhão Rosa Mota, im Bereich zum Fluss terrassiert mit toller Aussicht. Leider ist der untere Ausgang gesperrt, so dass der ganzen Weg zurück zum Eingang erneut gelaufen werden muss – das ginge deutlich einfacher!
Kunst, Architektur & Natur lassen sich ebenso hervorragend durch einen Besuch im Jardim do Fundacão Serralves erleben. Ab Haltestelle Infante (gegenüber der Igreja Monumento de São Francisco) bin ich mit der Traminie 1 kurz vor der Ponte de Arrábida ausgestiegen und unwissend von der Uferpromenade des Douro nordwärts durch das Viertel der Nordafrikaner spaziert, einem Umschlagplatz für Drogen, wie mir durch die an allen Ecken postierte Aufpasser sowie einige durchfahrende, nur kurz anhaltende Autos, bei denen durch die Fenster durchgereichte Hände rasch „Waren“ tauschten, klar wurde. Die Rua da Mocidade da Arrábida ist vom Ufer nicht einsehbar und ehe man sich versieht, ist man mitten drinnen im Geschehen – der Straßenname hätte mir Vorwarnung sein können. Die bei den am Sockel bunt bemalten und ziemlich desolaten Hochhäusern parkenden Autos waren tlw. ausgebrannt und von Gruppen dunkelhäutiger Jugendlichen umringt – ich gestehe, dass ich beim Vorbeigehen ein mulmiges Gefühl im Bauch hatte und das Mobiltelefon zum Wählen griffbereit in meiner Hand hatte. So liegen also auch Angst und Entspannung in Porto nah zusammen ;-).
Der Spaziergang im Park jedenfalls ist ein Traum, fast ein Muss, alleine schon die im nordwestlichen Eingangsbereich positionierte überdimensionierte Gartenschaufel des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Claes Oldenburg sowie der Blick von den Brunnenanlagen hinauf zum in Rosarot gehaltenen, im Stil der Stromlinien-Modere sowie Art-deco erbauten Casa de Serralves rechtfertigte den Besuch.
Wer abseits des touristischen Trubels entspannen möchte, dem sei ein Spaziergang an der Douromündung in den Atlantik nahegelegt. Am Ende der Tramlinie 1 durch den Jardim do Passeio Alegre und den Sonnenuntergang am Praia genießen. Anschließend kann ich als schickes Abendlokal für hervorragenden Fisch (aber auch formidable Holzofenpizzen) Fuga im nahegelegenen Jardim do Passeio Alegre vorbehaltlos empfehlen. Und man sitzt unter lauter Portugiesen, inmitten einheimischer Gäste, so soll das im Urlaub sein.
Leider schafften wir es nicht, am Strand vom Porto entlang in den Stadtteil von Matoshinos zu wandern, denn dort hätte ich nur zu gerne die Fabrik meiner Lieblingssardinenmarke Nuri besucht. Als ob die Redaktion des Magazins Schaufensters (als Beilage der Tageszeitung Die Presse) mein Versäumnis kompensieren wollte, erschien kurz nach unserem Urlaub ebendort ein toller Beitrag über genau jene Traditionsmarke, den ich hier natürlich gerne verlinke! Danke vielmals, liebe Schaufensterredaktion!
So bleiben noch Orte und Plätze ungesehen und unerkundet, viele Gespräche und Bekanntschaften noch offen, aber wer sagt denn, dass dies unser letzter Besuch in dieser quirligen Stadt gewesen ist? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Porto gerade am Beginn einer neuen, ganz wunderbaren Zeit angekommen ist.
Dies ist der vierte und letzte Beitrag zum Thema Norportugal: Teil 1 – Rund um Viana do Castelo, Teil 2 – Lindoso, sowie Teil 3a – Porto Graffiti & Azuljeos
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