Visualisierte Linzer Klangwolke 2018 (Fuji X-H1 IBIS)

Hurra, jetzt sind die wieder da! Die Rede ist vom katalanischen Theaterkollektiv La Fura dels Baus – im positiven Sinne Rabauken ihres Metiers. Und da bin ich natürlich mit dabei. Denn nicht immer treffen Inszenierung und Themenwahl der Klangwolke meinen und den Publikumsgeschmack. Zu künstlich, zu überkandidelt, zu brachial-pompös fielen einige davon im letzten Jahrzehnt aus. Und wegen des Feuerwerks, dem ewigen Publikumshighlight, tja, deswegen muss ich keine Klangwolke sehen – das bekommt die Meute auch frei Haus zum Urfix geliefert!

Bei der Fura dels Baus-Truppe weiß ich genau, was mich erwartet. Übergroße, beleuchtete und animierte, mechanischer Kreaturen. XXL-Marionetten, die einem Fantasyfilm, einer Traumwelt oder aber auch den animierten Filmen aus Pink Floyds „The Wall“ entstammen könnten – samt kunstvoller Akrobatik (nicht nur) Freiwilliger am Seil eines Felbermayer-Krans. Ein tolles Spektakel, mit dem mich die Katalanen bereits zur Eröffnung des Linzer Musiktheaters im Jahr 2013 in ihren Bann gezogen haben.

Das Thema der diesjährigen Klangwolke war „PAX – Tradition = Revolution“. Dieses auf den ersten Blick scheinbar widersprüchliche Motto spielt dabei bewusst mit Bewahren und Erneuern, mit der Idee, dass erst ein friedvolles Miteinander Evolution ermöglicht und damit über Epochen gesehen Revolutionäres im Vergleich zum Ausgangszustand schafft. Und inkludiert Themen wie Macht, Vision, Fortschritt, Zerstörung und Krieg.

PAX bot eine faszinierende Show zwischen Installation und interaktiver Performance: traditionell beginnend mit Aperschnalzen und Alphörnern vom Dach des Brucknerhauses, nicht ganz zum Takt von „Also sprach Zharathustra“ synchron trommelnden Affen auf einer sich ständig wandelnden (Welt?Mars?) Planetenkugel. Großflächige Inszenierungen und Projektionen am Donauufer, die sich zu Wasser, an Land und in der Luft bewegen, begeisterten die Besucher. So wohl auch die 12 Meter lange, aus Leuchtröhren bestehende (Brief? Friedens?)Taube, welche Nachrichten des Publikums in den Himmel über Linz projizierte und damit als ein Sinnbild für die Tradition der Kommunikation fungierte, oder aber ein riesiges Pferde-Modell, das Besucher an der Waterfront einzusaugen schien. Nicht minder imposant der ebenso eigens für Linz angefertigte, 14 Meter hohe Roboter, der sich in einer Metamorphose aus dem durch die Weltkriege versinnbildlichten Panzer herausschälte, Puppen, die eine neues Zeitalter einläuteten, der Natur, der Hoffnung, der weiblichen Kraft und dem Fortschritt huldigend.

Das alles geht natürlich heutzutage nicht mehr ohne social media-Begleitung ab und so wurden alle Teilnehmer neben den Lautsprechertürmen auch noch von jenen Mobiltelefonen der umstehenden Besuchern beschallt (zB. mit lautem Froschgequake), die sich die Kalliope-App zum angepriesenen, vollständigen Genuss des Spektakels installiert hatten.

Die musikalische Untermalung bestand aus einem gelungenen Mix zwischen Klassik und einem emotionalen Klang- & Geräuschteppich, im Tempo abwechslungsreich und unterhaltsam. So bot auch die musikalische Inszenierung immer wieder genügend Raum für eine eigene Interpretati der Szenerie. Zusammenfassend, alles in allem eine gelungene und überzeugende Linzer Klangwolke 2018! Kann in dieser Machart gerne im kommenden Jahr so weitergehen :-).

Wie sich meine neue Fuji X-H1-Kamera mit integriertem In-Body-Image-Stabilization (IBIS)-System bei den Aufnahme zur Klangwolke geschlagen hat, das poste ich zeitnah in einem eigenen Beitrag.


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