Eibisch im Makro

Freitag, 14h20:

Eine kleine Spielerei und Teststellung für das Fujinon GF120 Makro. Meine ursprüngliche Idee mit kleiner Blende und unscharfen Blättern kann ich nicht umsetzen, weil dazu die Hibiskusblätter eine viel zu ausgeprägte Aderstruktur aufweisen und so kein gleichmäßiger, beruhigter Farbverlauf zustande kommt. “Hineinzoomen” in den strukturberuhigten Kelchgrund – und somit einen kleineren Bildausschnitt zu setzten –  wäre ein passabler Alternativansatz, scheitert aber an der Makro-Abbildungsleistung des Objektivs (“nur” 1:2) bzw. weil die Naheinstellgrenze von ~40 cm ebenso limitierend auf einen großen Ausschnitt wirkt.

Also dann doch alles scharf und im Detail abbilden! Was bleibt, ist somit eher eine Übung im Fokusstacking mit der Frage: wieviele Bilder brauch ich für ein scharfes Bild jetzt eigentlich?

Ich entsinne mich, dass die Fuji G50II hinsichtlich dieser Frage eingebaute Fokusstacking-Unterstützung anbietet: mit einer Automatik, die den Bereich bis zur Einstellung “unendlich” durchwandert oder aber einer rein manuellen Einstellung. Zwar finde ich den Menüpunkt zur manuellen Einstellung – sorry liebe Kamerahersteller, aber es sind einfach bereits zu viele Menüpunkte! – scheitere aber letztendlich an der Definition der beiden Grenzbereiche – also wo soll der scharfe Bildbereich anfangen und wo wieder enden? Ohne Handbuch keine Chance! Ach ja, das Print-Handbuch ist ja aus Kostengründen nur mehr einem Einführungsexzerpt gewichen, einem Handbüchlein sozusagen! Also Online nachschauen?! Nein, das ist mir jetzt echt zu blöd! Gut, dann also erstmals nach Gefühl! Und ggf. ein wenig mit der Blende zwischen f4 und f16 experimentiert… .

Der Schärfentiefebereich ist schon ziemlich eng bei dieser Sensorgröße & Brennweite – der Schärfeindikator im Sucher zeigt auch nur kleine Ringebereiche (im Sinne der Schnitte von Schärfeebene mit dem realen Blumenkelch) an den trichterförmig gebogen Blütenblättern. Beim Abblenden und der Aufnahme wird’s dann doch nicht ganz so kritisch, ich probier’s einmal mit 3 bzw. 5 Aufnahmen – das sollte reichen?

Das Ergebnis finde ich ganz ansehnlich, auch in skalierter, verminderter Full-HD-Auflösung, überhaupt die 5 Griffeläste mit den fein behaarten, knotigen Narben. Wie immer hat der gewählte Bildausschnitt maßgeblichen Einfluss auf die Bildwirkung – “croppen” ist zum Glück bei 50 Megapixeln kein Thema mehr, schon gar nicht für die zur Schaustellung im Web. Anbei ein 100% Crop:

Meine Conclusio: die Auflösung des Objektivs und das Farbrendering des (bereits von vielen Fotografen als “super veraltet” gebrandmarkten Sony) Sensors ist mehr als zufriedenstellend! Da habe ich nichts dran zu meckern!

Also lieber Hibiskus – darfst wieder zurück auf die Terrasse. Und herzlichen Dank fürs Modellstehen!

<Zufriedenheit>
<Pause>

Freitag: 20h30:

Ui, da wird’s schwarz in Linz-Urfahr! Übern Wettereck – dem Pöstlingberg – ist das das nahende Unheil gut zu erkennen! Und nach nur weiteren 3 Minuten blasen plötzlich orkanartige Sturmböen gefolgt mit Regen und Donnerblitzen über unsere Köpfe hinweg. Die Sommerwetterkapriole ist nach einer halben Stunde Geschichte, bloß sind wir auswärts und beobachten das Schauspiel von unserem Gartendomizil aus. So sehen wir erst hernach, dass der Hibsuskus am Balkon arg zerzaust und in Mitleidenschaft gezogen wurde. Arme Pflanze, der Blüte fehlen 2 Blätter und am nächsten Tag ist die Blüte komplett abgefallen! Wie gut, dass ich seine Blütenpracht noch vorher in den Kasten gebracht habe. Manchmal gibt’s also doch so etwas wie ein Gefühl der Vorahnung – Intuition! Aber ist das nicht ohnehin eine Grundvoraussetzung für Fotografen :)?

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