Herbst VII: Seenblick vom Schafberg

Ein Klassiker und Dauerbrenner der salzburgisch–oberösterreichischen Seenlandschaft: der 1782 m hohe Schafberg.

Beliebt bei Alt und Jung ist er, der Schafberg, wegen seiner überragenden Aussicht über die Seenlandschaft im Salzkammergut sowie der Fahrt mit der annähernd 6 km langen, im Sommer 1893 eröffneten Zahnradbahn hinauf zum Hotel Schafbergspitze, dem vom Weißen Rössel-Wirt errichteten, ersten Berghotel Österreichs. Irrsee, Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee & Attersee gibt es im Überblich von der steil nach Norden hin abfallenden Kante zwischen den beiden Gaststätten Himmelspforte und Schafbergspitze.

Von Thalgau kommend fällt ein kurzer Stopp am romantischen Fuschlsee unter die Kategorie „muss sein“, auch wenn das Parkplatzchaos Dank der schmalen Zufahrt zur Fischerei direkt am See und der rigoros überwachten Einfahrtskontrolle zum Schlosshotel Fuschl bedenkliche Ausmaße annimmt. Mit etwas Glück finden wir eine Lücke, sodass auch unsere hinsichtlich Mobilität eingeschränkte Begleitperson die Aussicht über den See genießen kann. Das Panorama vom Schloßhotel über den See hin zum Schober kann sich sehen lassen und im Osten lugt bereits der markante, dreieckige Schafberg dazwischen hervor. Ein kurzer Fotostopp bei einem bekannten Energy-Drink-Hersteller – meine Sache ist das Getränk ja nicht, aber das betriebene Sport-Sponsering und Marketing ist schon eine Klasse für sich, zudem sehe ich die Firmenzentrale  zum ersten Mal – und weiter geht’s nach St. Gilgen, von wo sich vom Pöllacher-Parkplatz eine feine Aussicht auf den Wolfgangsee erhaschen lässt.

Wir beziehen Quartier im sonnigen Reith (Abersee), an der engsten Stelle des Wolfgangsees, gleich gegenüber dem gleichnamigen Ort. Am Abend schlendern wir noch durch den adretten, alten Kern von St. Gilgen, bevor es weiter an den Krotensee ins Landgasthaus Batzenhäusl zum Abendessen geht – ein Musterexemplar österreichischer Gastlichkeit & gehobener Wirtshausküche! Und vorm Eingang hängt eine alte Seilbahnkabine der Zwölferkogelbahn von St. Gilgen.

Gleich gegenüber findet sich ein pittoreskes, schönbrunngelbes Anwesen, Schloss Hüttenstein. Marke Märchenidylle! Immer wieder gibt es ein Eck in meinem Heimatland, das eine Überraschung für mich bereithält. Fürs eine kleine Erkundung samt Foto ist es aber bereits zu spät. Zudem knurren unser aller Mägen!

Von St. Gilgen aus bietet sich einerseits der (nicht sonderlich schwere) Aufstieg zu Fuß auf den Schafberg an oder die Genuss- bzw. Oma-Tour 😉 mittels Schiff nach St. Wolfgang und dann Umstieg auf die Zahnradbahn. Die Talstation der steilsten Dampf-Zahnradbahn Österreichs wird gerade neu errichtet – die Eröffnung ist aktuell im Frühjahr 2023 geplant.

Gut eine halbe Stunde benötigt diese „Schnoferlbahn“ im gemütlichen Tempo hinauf auf die Schafbergspitze, wo sich an sonnigen Tagen die Touristenmengen dann um einen Sitzplatz auf der Terrasse des Hotels samt Portion Schweinsbratl rangeln – um‘s mit einem (oberösterreichischen) Dialektwort zu beschreiben. Aber für diese grandiose Aussicht von dem warmen, die letzten Herbstsonnenstrahlen aufsaugenden Platzerl lohnt sich das einfach! Und wem der Rummel zu viel wird, der wandert ein paar Meter entlang der steilen, Respekt einflößenden Abrisskante entweder weiter westlich zur Himmelspforte oder östlich zur Spinnerin und genießt den Schafsberg aus einer anderen Perspektive. Wie majestätisch muss dies erst im Winter sein, wenn sich der Berg samt Panorama dem Betrachter im Schneekleid präsentiert? Dies und der „Perspektivenwechsel“ stehen jedenfalls noch definitiv auf meiner Todo-Liste – dafür blieb diesmal bei unserer (wirklichen) Oma-Tour einfach keine Zeit.

Zurück ging‘s wieder via Schiff, leider mussten wir an der Wolfgangseepromenade einen unfreiwilligen Stopp einlegen, da die Betreibergesellschaft Salzburg-AG die Ankunftszeit der Bahn sowie die Abfahrtszeit des Schiffes zeitlich so knapp legt, dass die kurze Wegstrecke für Personen mit Gehbehinderung nicht in 5 min zu schaffen ist. Mein vorausschauender Versuch nach einer möglichen Verständigung des Schiffs, 2 min länger zuzuwarten wurde achselzuckend übergangen und so hat das Schiff auch glatt vor unserer Nase abgelegt.

Ganz schön frisch ist es inzwischen an Deck geworden. Der Blick zurück aufs sonnendurchflutete Ostufer des Sees inkl. der mächtigen Falkensteinwand – einem markanten Felsabbruch direkt in den Wolfgangsee – ist ein würdiger Abschluss des Ausflugs.


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