Dem Post „Schaunburg“ und meinem aktuellen Kalenderblatt „März 2023 – Burg Hochosterwitz“ lasse ich hiermit noch ein paar weitere Bilder im gleichen Genre folgen. Weil’s einfach mit den Burgen für uns nie erwachsen werdende Buben so schön ist. Klar ist mir aber natürlich schon auch, dass dies ich hier einen verklärten Blick auf die damalige Epoche habe. Da gebe ich jetzt einfach einmal der Traumfabrik Hollywood die (Mit)Schuld, die mit Produktionen à la „Ivanhoe – Der schwarze Ritter“ meinen Blick auf den Ritterstand stark mitgeprägt und idealisiert hat.
Jedenfalls geben die imposanten Trutzburgen, zumeist selbst auch noch auf einem mindestens ebenso imposanten Felsen thronend, ein dankbares Fotomotiv ab. Und weil diese Bauwerke so aus der Zeit gefallen zu scheinen, geben diese Motive auch eine reiche und dankbare Spielwiese für die Anwendung von Fotofiltern ab. Ein wenig nostalgischer Touch darf da schon mit dabei sein, schließlich geht’s hier ja nicht um „dokumentarischen Fotografie“. Und somit kann auch das Stilmittel der bewussten Übertreibung, z.B. in farblicher Präsentation, passend zur jeweiligen Jahreszeit oder in Bezug zur Detailextraktion nach Gusto & Geschmack eingesetzt werden. Wer etwas Fingerspitzengefühl bei der Filteranwendung walten lässt, darf damit rechnen, dass dies den meisten der geneigten Bildbetrachtern gar nicht auffallen wird – wollen wir wetten? Beim direkten Vergleich der Bilder nebeneinander geht Drübermogeln natürlich nicht mehr so einfach…
Eigentlich wollte ich nur ein paar Panorama-Fotos aus der jüngeren Vergangenheit posten. Aber dann habe ich mir gedacht „mmh“, da war doch auch noch diese eine Burg und waren wir nicht auch noch auf jener dort?
Und schon hat sich die Sache wieder viel weiter als die ursprünglich geplanten vier Fotos ausgewachsen! Weil von der einen Burg habe ich überhaupt noch nichts bearbeitet (ja, ja – meine Worte: ich bin Jahre Jahrzehnte 😉 mit der Bearbeitung & Einsortierung im Rückstand) und von der anderen Burg würden die Bilder zwar thematisch supergut dazu passen, die Aufnahmen dazu sind aber eigentlich alle so misslungen, dass ich mir das jetzt retrospektiv gar nicht mehr herzeigen traue. Einen Versuch ist’s aber wert, denn in meiner Erfahrung kann der eine oder andere Fotofilter von Lightroom ein technisch schlechtes Foto einem ansehnlichen Touch (fürs Web) verleihen. Farbtechnisch! Denn ein hinsichtlich Bildkomposition verkacktes Bild rettet auch der coolste Filter nicht mehr. Die alte Weisheit „garbage in, garbage out“ besitzt nämlich noch immer Gültigkeit: beim Foto, beim Wein, beim HiFi-Equipment, … .
Zu sehen gibt es folgende Bauwerke:
- Gipfelburg Liechtenstein in Maria Enzersdorf bei Wien, die Stammburg des gleichnamigen Adelsgeschlechts des heutigen Fürstentums – ein wehrhafter Bau und trotz des nah am Gemäuer verlaufenden Umrundungswegs sehr unnahbarer Grundcharakter und nur mit Führung zu besichtigen
- Höhen-/Hochburg Riegersburg im gleichnamigen Ort in der Südoststeiermark imposante & weitläufigen Anlage mit reicher Geschichte auf einem mächtigen Basaltfelsen, eine fast unglaubliche Dimension von allen Seiten in der Landschaft einnehmend, die Riegersburg ist ebenso im Besitz der Liechtensteiner
- Höhenburg Hochosterwitz bei St. Georgen am Längsee in Kärnten, welche wir im Zuge eines eher trüben & verregneten Sommerurlaubs am Wörthersee besucht haben. Hochosterwitz ist eine uneingenommene Fluchtburg auf einem 160 m hohen Solitärfelsen mit interessant angelegtem Aufgang mit vielen Toren, einem Rosengartl und freistehender Kirche. Im Besitz der Khevenhüller, so wie die Burg Hardegg und das nahe Hardegg gelegene Barockschloss Riegersburg
- Etwas außerhalb der Reihe, weil diese erst später im Stile des Historismus als Ritter- & Knappenburg errichtete und von Wasser umgebene Franzensburg im Schlosspark Laxenburg. Somit entspringt diese Anlage also der nostalgischen Reminiszenz der Habsburger an das Mittelalter. Am dafür notwendigen Kleingeld scheint es jedenfalls bei der Errichtung nicht gescheitert zu sein. Erstmals gilt es Eintritt in den Laxenburger Schlosspark zu entrichten und dann die Weite des Parks zu durchschreiten, bevor die Gemäuer vor der Linse auftauchen. Die Franzensburg selbst ist von außen ein wahres Schmuckstück, auch eingedenk der vielen ausländischen Besucher wohl eine allgemeine Wahrnehmung, innen jedoch erstaunlich schlicht gehalten
Tja, und dann habe ich in meiner DAM-Software zu stöbern begonnen. Und zum Vorschein kamen noch (to be continued…)
- Auch habe ich noch eine Nachaufnahme der Höhenburg Forchtenstein aus der Zeit meiner ersten Digitalkamera (Nikon D80) gefunden. Die Burg kam ging vom gleichnamigen Geschlecht über die Habsburger im Tausch an die Esterhazy über. Forchtenstein liegt von Norden kommend eher lieblich ans Rosaliagebirge angeschmiedet und stellt in ihrer heutigen Ausprägung eine nachvollziehbare Symbiose aus wehrhafter Burg und schlossähnlichem Charakter dar. Jedenfalls – und dies können m.E. nur wenige Burgen in Anspruch nehmen, gibt es zuhauf visuelle Überraschungsmomente (u.a. farbintensive Fresken in Innenhöfen und von der Decke hängende Krokodile) und eine einzigartige, wirklich empfehlenswerte Führung durch die Schatz- & Wunderkammer, welche mir auch nach mehr als 10 Jahren noch positiver und humorvoller in Erinnerung geblieben ist!
- Und aus derselben Zeit stammen die Aufnahmen der Burg Hohenwerfen, zu der ich immer wieder gerne hochschaue, wenn ich auf diesem Abschnitt der A10 Tauernautobahn unterwegs bin. Der Aufgang zur der heute im Besitz des Landes Salzburg befindlichen Burg und auch die Burg selbst bieten im Vergleich zu anderen Höhenburgen nichts wirklich Neues, allerdings gab es damals eine sehenswerte Greifvogelschau vom Falken über Adler bis hin zum Geier, dem der Platz der Vorburg samt Falknerei gerade so zum Start ausreichte. Ziemlich beeindruckende Tiere in ihrer Größe und ihrem Flugmanövern.
- Burg Clam – hierzu kann ich auf einen bereits gepostetet Beitrag aus 2018 verweisen, Schönbühel/Aggstein ließen sich auch noch anführen
Einige dieser elterhrwürdigen Mauern spielen ob ihrer Mächtigkeit, ihrer Größe, ihrer Lage und ihres hervorragenden Zustandes wegen wohl in der europäischen Premiumliga mit und würden jeder Walt Disney oder Netflix-Produktion auch heute noch (immer) Glanz & Glorie verleihen 😉. Einige haben dies in der Vergangenheit auch bereits erfolgreich bewiesen! Kleiner Tipp meinerseits: die verlinkten Wikipedia-Artikeln verraten dazu mehr…